Feuerwehrverein Doernhagen

Schutz von Kindern bei Verbrennungen und Verbrühungen


 

Liebe Eltern,

jedes Jahr verbrennen sich

6000 Kinder in Deutschland so schwer, dass

sie stationär im Krankenhaus behandelt werden müssen.

Wir wollen Ihnen helfen, Ihr Kind und Ihre Familie

vor solchen Unfällen zu schützen!

 

Bedenken Sie:

Heiße Flüssigkeiten schädigen ab 52° Celsius die Haut.

Der Inhalt einer Tasse kann bis zu

30% der Körperoberfläche eines Säuglings oder

Kleinkindes verbrühen.

 

VERBRENNUNGEN UND VERBRÜHUNGEN SIND DIE

ZWEITHÄUFIGSTE UNFALLURSACHE BEI

KLEINKINDERN.

80% ALLER UNFÄLLE GESCHEHEN

IN KÜCHE UND BAD

 

Gefahren in der Küche:

Stellen Sie Tassen oder Kannen mit heißen Getränken weit

weg von der Tischkante. Verwenden Sie keine

herunterhängenden Tischdecken.

Achten Sie bei Tauchsiedern und Wasserkochern auf

herabhängende Kabel.

Essen oder trinken Sie niemals etwas Heißes, wenn ein Kind auf

Ihrem Schoß sitzt oder Sie es auf dem Arm haben. Kinder

versuchen die Tasse, das Glas, den Teller zu

erreichen, um zu sehen, was darin ist.

Kochen Sie auf den hinteren Herdplatten. Stellen Sie Töpfe und

Pfannen immer mit dem Griff nach hinten auf den Herd.

Sichern Sie das Kochfeld mit einem Gitter, damit Ihr Kind nicht

auf heiße Platten fassen oder Töpfe mit heißem Inhalt auf

sich herabziehen kann.

Ersticken Sie brennendes Fett durch Abdecken mit einem Deckel.

Löschen Sie niemals mit Wasser, da es sonst zu einer

Fettexplosion kommt!

Fläschchen und Brei aus der Mikrowelle fühlen sich oft nur

lauwarm an, der Inhalt aber ist kochendheiß. Rühren

Sie gut um und probieren Sie vor dem Füttern.

 

Gefahren im Bad:

Lassen Sie niemals nur heißes Wasser einlaufen, kontrollieren

Sie die Badewassertemperatur.

Lassen Sie den Heißwasserregler nie auf „Heiß“ stehen!

Das Kind könnte sich beim Öffnen des

Wasserhahnes verbrühen.

Sichern Sie Ihre Wasserhähne mit einem Thermostat, der die

Wassertemperatur auf maximal 50° Celsius begrenzt.

Füllen Sie nur Wasser unter 50° Celsius in Wärmflaschen

und verschließen Sie sie gut.

Lassen Sie Eimer oder Wannen mit heißen Flüssigkeiten nicht

auf dem Boden stehen. Kinder könnten darüber stolpern

und hineinfallen.

Bleiben Sie bei Ihrem Kind, wenn es inhalieren muss. Leicht

zieht es sich die Inhalierflüssigkeit zusammen mit

dem Handtuch vom Tisch.

 

Unterschätzen Sie die Reichweite Ihres Kindes nicht.

Sie erhöt sich jeden Tag!

 

Vorsicht beim Umgang mit Feuer

Lassen Sie Ihr Kind nie mit offenem Feuer,
brennenden Kerzen, etc. allein.

Schließen Sie Streichhölzer oder Feuerzeuge immer
konsequent weg.

Schalten Sie Ihr Bügeleisen ab und ziehen Sie den Stecker heraus,
wenn Sie den Raum verlassen.

Sichern Sie heiße Heizkörper, Heizungsrohre und Kaminöfen.
Gefahr von Kontaktverbrennungen!

Heizdecken gehören nicht in Kinderbetten. Ein Säugling/Kleinkind
kann nicht sagen, wenn es zu heiß wird.

Dunkeln Sie Lampen nicht mit Tüchern oder Papier ab.
Verwenden Sie Lichterketten am Weihnachtsbaum
an Stelle von Kerzen.

Geben Sie Kindern niemals Wunderkerzen in die Hand.
Funken können die Kleidung in Brand setzen.

Knaller dürfen nicht in Hosentaschen herumgetragen werden,
da sie sich durch die Reibung entzünden können.

Beaufsichtigen Sie Ihr Kind, wenn Sie es Feuerwerkskörper
abbrennen lassen.

Leim und andere lösliche Kleber können sich mit Luft verbinden
und beim kleinsten Funken verpuffen! Spraydosen etc. gehören
nicht in die Nähe von offenem Feuer.

Nicht durch Feuerstellen laufen, auch wenn sie gelöscht aussehen.
Sie sind oft noch heiß.

 

Verbrennungen werden auch

durch Strom und

Chemikalien verursacht!

 

Strom:

Drachen niemals in der Nähe von Strommasten steigen lassen.

Lassen Sie defekte Stromkabel sofort reparieren.

Steckdosen mit Kindersicherungen und Fehlerstrom(FI)-

Schutzschaltern versehen!

Elektrische Geräte nicht in die Nähe von Wasser stellen.

Nicht auf Züge und Hochspannungsmasten klettern, kein S-Bahn-

Surfen! Auch ohne direkten Kontakt zu den Stromleitungen

können Spannungsbögen 1-2 Meter überspringen!

 

Verätzungen:

Putzmittel und Medikamente für Kinder unerreichbar lagern.

Giftige oder ätzende Flüssigkeiten nie in Limo-, Wasserflaschen

oder Ähnliches füllen!

 

Erste Hilfe

 

Kühlen Sie die verletzten Stellen unmittelbar nach

dem Unfall 10-15 Minuten mit Wasser –

Wasser nicht kälter als 15°C wegen Unterkühlungsgefahr!

 

Löschen Sie das Kind mit Decken, durch Wälzen am

Boden oder mit Wasser.

Eingebrannte Kleidung nicht entfernen!

Bei Stromverletzungen immer erst den Stromkreis abschalten.

Geben Sie nie Mehl, Zahnpasta, Öl etc. auf Brandwunden.

 

Rufen Sie immer den Notarzt: 112

 

Denken Sie daran, dass Ihr Kind unter Schock steht. Lassen Sie

es nicht alleine, bis der Notarzt kommt.

 

So schützen Sie Ihr Kind:

Sichern Sie Gefahrenquellen rechtzeitig.

Verbote reizen! Erklären und Einüben ist der bessere Schutz:

Üben Sie mit Ihrem Kind das Anzünden und

Löschen von Streichhölzern, Kerzen, Lagerfeuern etc.

Gehen Sie mit gutem Beispiel voran:

Gießen Sie niemals Spiritus/Brandbeschleuniger auf zu

langsam brennende Grillfeuer!

Zündeln Sie nicht mit Adventszweigen etc.

Erklären Sie Ihrem Kind:

Wenn es brennt, musst Du fliehen und laut „Feuer“ schreien!

Kinder verstecken sich oft anstatt wegzulaufen oder versuchen

das Lieblingsspielzeug zu retten.

Zeigen Sie Ihrem Kind die möglichen Fluchtwege und

üben Sie diese immer wieder.

Rauch ist genauso gefährlich wie Feuer:

Am Boden kriechend kann man besser atmen als aufrecht gehend.

Sichern Sie Ihr Haus oder Ihre Wohnung mit Rauchmeldern!

 

112 WÄHLEN

 

Üben und erklären Sie Ihrem Kind das Alarmieren der Feuerwehr!

und die 5 „W-Fragen“:

 

Wer telefoniert? Wo brennt es? Was ist geschehen?

Wieviele verletzte? Welche Verletzungen?

 

Denken Sie nie: mir kann das nicht passieren!

Niemand ist vor diesen Unfällen geschützt!

 

Folgen von Verbrennungen:

Die Verletzungen der Haut nach Verbrennungen und

Verbrühungen sind abhängig von der Höhe der Temperatur

und der Dauer der Einwirkung.

Die Haut besteht aus drei Schichten: der Oberhaut, der viel

dickeren Lederhaut mit dem Unterhautfettgewebe darunter.

Je nach Tiefe der Verbrennung bezeichnet man die Verletzung

als erst-, zweit- oder drittgradig.

Die Ausdehnung der Verletzung kann so errechnet werden:

eine Handfläche inklusive Finger des Kindes entspricht 1% seiner

Körperoberfläche.

 

Verbrennungstiefe:

1. Grades: oberflächliche Rötung, z.B. ein Sonnenbrand.

Heilt ohne weiteren Eingriff nach 5-10 Tagen.

2. Grades: 2a oberflächlich: Blasenbildung, Wundgrund ist feucht.

Heilt ohne operativen Eingriff nach 2-3 Wochen.

2b tief: Blasenbildung, grau-weißliche Verfärbung,

Wundgrund ist trocken.

Muss operiert werden, hinterlässt Narben.

3. Grades: Grau-weiß verfärbte, ledrige Hautbezirke, trockener

Wundgrund, alle Hautschichten sind zerstört.

Muss operiert werden, hinterlässt Narben.

 

Das Kind sollte in ein auf Verbrennungen spezialisiertes

Krankenhaus, wenn:

  • mehr als 10% der Körperoberfläche betroffen sind.

  • Gesicht, Hände, Genitalien oder Füße verbrannt sind.
  •  eine Sromverletzung oder eine Verätzung vorliegt.

  • Verdacht auf Rauchgasvergiftung besteht.
 
 

 

 

IN DIESEN STÄDTEN GIBT ES

SPEZIALISIERTE KRANKENHÄUSER

FÜR SCHWERBRANDVERLETZTE

 

 Hamburg, Lübeck, Berlin, Hannover, Halle, Kassel, Dortmund ,Bochum

Gelsenkirchen, Duisburg, Köln, Aachen, Würzburg, Offenbach, Nürnberg

Mainz, Ludwigshafen, Mannheim, Stuttgart, Tübingen, Freiburg, Murnau

München, Hamm, Erfurt, Leipzig, Dresden

 

Weitere Informationen zum Thema finden Sie unter

www.paulinchen.de

 

 

Schreibe einen Kommentar